Da wird mir bei Youtube ein Video angezeigt mit dem Titel „Nicht leicht zu sagen …. warum ich mich als Versager fühle …“ Ich kriege einen Riesenschreck, denn ich sehe das Gesicht dieser überaus liebenswerten Person, die ich sehr schätze,
- die zum Thema Junk Journal so viele inspirierende Videos gemacht hat,
- die durch ihre warmherzige Art aus der Masse heraussticht,
- die Treffen gemacht hat, deren Berichterstattung ich mir so gern angesehen habe,
- die in letzter Zeit auch Flylady eingestreut hat,
- wo ich gespürt habe, sie ist auf der Suche,
- nun offenbart sie ein anderes Thema,
- ein Thema, das viele Frauen haben,
- und sie geht damit mutig raus, sucht und bietet an, gemeinsam auf dem Weg zu sein. Mutig in unserer glattgebügelten Social-Media-Welt
Eine OP vor 15 Jahren, so habe ich verstanden, hat nicht den dauerhaften Erfolg in Bezug auf das Gewicht gebracht. Darum fühlt sie sich als Versagerin.
Wie viele Frauen haben wie viele Diäten gemacht und fühlen sich als Versagerin? Wer hat noch diese und jenes angefangen – und nicht durchgezogen!? Und fühlt sich als Versagerin!?
Ich glaube, das kennt JEDE Frau. Was bringt das mit sich?
Das Gefühl, das einfach ALLES kaputt macht: Scham, Schuld.
Und daraus folgt die Apathie, ein Gefühl von Sinnlosigkeit.
Dann wirst du wütend – und empfindest das als etwas besser.
Denn, was du vermutlich nicht weißt: Wut liegt auf der Skala des Bewusstseins auf einer höheren Frequenz.
Die Skala des Bewusstseins von Dr. David R. Hawkins zeigt grafisch, was wir fühlen. Ein Gefühl ist eine wahrgenommene Frequenz. Es ist wie ein Radiosender, den du nur auf einer bestimmten Frequenz einstellen kannst. Und wenn du auf diese Art von Gefühlen eingestellt bist, bist du nicht nur im Überlebens-Modus, sondern noch im beschissensten aller Überlebens-Modi. Du bist bildlich gesprochen ganz unten. Mit gravierenden Folgen für deine Gesundheit.
Lasst uns eine Welle erzeugen!
Ich fand den Mut von Susanne von Bollenhut-Art so bemerkenswert, dass ich hiermit eine Welle erzeugen möchte: Sprechen wir doch über unsere Scham und unser scheinbares Versagen. Ordnen wir das gemeinsam ein – und finden vielleicht eine neue Sicht.
Denn bei mir wie auch bei meinen Coachees stelle ich das immer wieder fest: Immer denke ich, ich bin allein mit meiner Herausforderung, meinem Thema… zumindest mit diesem, gerade neu aufploppendem Thema. Dabei hat es Jede (und auch Jeder) in Variationen.
Denn es ist das, was auch in der Musik ein beliebtes Sujet ist: Thema mit Variationen!
Also atme ich mal tief durch, nenne Euch meine Herausforderung und fange mit dem an, wofür ich mich am meisten schäme:
Meine chronische Erfolglosigkeit.
Zumindest sehe ich das so. Die mich kennen, sagen Anderes dazu.
Sie sagen: Du hast 4 Kinder allein großgezogen, davon eines im Rollstuhl.
Ich sage: Ja, aber ….
Sie sagen: Du hast dein Haus durch alle Widrigkeiten erhalten.
Ich sage: Ja, aber ….
Sie sagen: Du hast mit Übmentor etwas Wegweisendes geschaffen.
Ich sage: Ja, aber …
Sei sagen: Du hast die große Musikschule aufgebaut, in der 100 Familien jede Woche ein und aus gingen.
Ich sage: Ja, aber …
Sie sagen: Du hast dich immer neu erfunden.
Ich sage: Ja, aber …
Sie sagen: Und schließlich bist du angekommen.
Ich sage: Ja, das bin ich. Sie sagen: Weil du nicht aufgegeben hast.
Ich sage: Ja, aber …
Ja, es gab viele Einsichten.
Es gab viele Korrekturen.
Der Weg war steinig. Natürlich.
Die Richtung stimmte.
Der Weg war nicht das Ziel. Ich wusste schon immer ganz genau, wo MEIN Zielkorridor ist.
Was für ein Geschenk!
Die Frage ist: Bringe ich JETZT die Kraft auf,
.. mit all meinen Narben und all meinen frischen Wunden an den Erfolg zu glauben? Dass auf all das nur erfolgen kann, was den Wert dessen hat, was ich zu bieten habe?
Dann bin ich kurz davor, vorm Erfolg über Nacht, der so viele Jahre, viel Zeit, viel Geld, viel Energie, viel Nerven gekostet hat. Aber dann sehe ich nicht darauf zurück. Vorwärts immer, rückwärts nimmer.
Dann nehme ich wahr, dass das Denken, dass dann alles einfach sein wird, schwarz-weiß-Denken ist, das einer Unternehmerin nicht würdig ist.
Denn sie sagen: Du bist Unternehmerin, du unternimmst immer was.
Und ich sage: Ja, aber …
Kann ich lernen „Ja, das ist wahr!“ zu sagen und für möglich zu halten, dass die Antwort kommen muss!?
Es wurde so viel gegeben. Dass ich nehmen lernen darf, kann nicht ausbleiben. So ist das universelle Gesetz von Ursache und Wirkung.
Wie kann ich daran glauben? Wie kann das entstehen?
- Indem ich dankbar bin für das, was mir die Menschen sagen.
- Indem ich aufhöre, mich selbst schlecht zu machen. Und damit nur nachzuplappern, was ich als Kind gehört habe.
- Indem ich würdige, was ich geleistet habe.
- Indem ich meine Fehler nicht verschweige, aber mir auch sagen darf: Ich habe mein Bestes gegeben. Mit großem Engagement.
- Indem ich würdige, was ich alles nicht wusste. Das zu den Ergebnissen im Außen geführt hat, die nicht meinen Wünschen und Zielen entsprechen.
- Indem ich „Wie Innen so Außen!“ lebe, weiterhin mit den mir zur Verfügung stehenden Tools auch für mich arbeite.
- Indem ich meine große Vision lebendig halte – und darauf zugehe.
- Dann werde ich also meinen Selbstwert erhöhen und mit dem (echten!) Selbstwert kommt auch der Geldwert. Das ist mal sicher.
Dann kann heilen, was sie auch gesagt haben: Du bist ein Versager.
Dann kann ich sagen: Ja, aber …!
Birgit Brakebusch-Desch, geb. Ludwigs.
Familienglück mit Handicap gehört zu Lebendasduliebst.